Die Kiebitzseige
Seigen sind Wiesen-Mulden, die sich im Frühjahr und nach Hochwasser mit Wasser füllen. Wiesenbrüter wie der Kiebitz finden dort ihre Nahrung. Die Seigen werden auch als Trink und Bademöglichkeit genutzt.
Kiebitz und Brachvogel lebten ursprünglich in Moorgebiete und Flussauen. Da diese Lebensräume selten geworden sind, weichen sie auf Agrarflächen aus. In Bayern kommen die seltenen Wiesenbrüter im Donauried und dem Mittleren Isartal vor. Weitere Vorkommen gibt es im Nördlinger Ries, im Altmühl-, dem Mindel und dem Chambtal. Auch in den Moorgebieten des Alpenvorlandes gibt es noch Kiebitze.
Sie leben in einer der genannten Regionen? Dann können Sie helfen! Legen Sie eine Seige für Kiebitz und Brachvogel an.
Was muss ich bei der Anlage beachten?
Bei der Anlage einer Seige sind folgende Punkte zu beachten.
Standort
Am besten eigenen sich Feuchtwiesen. Die Seige kann aber auch auf Dauergrünlandflächen angelegt werden. Damit sich Kiebitz und Co wirklich wohl fühlen, sollte um das Ufer ein Wiesenstreifen von mindestens 10 Meter Breite angelegt werden.
Tiefe
Die Vogelseige wird möglichst flach angelegt. Ein Gewässer von 20x20 Metern sollte maximal 1 Meter tief sein. Das Gefälle sollte weniger als 10 % betragen. Wir empfehlen einen möglichst fließenden Übergang vom Ufer zur Wiese. Dadurch wird sichergestellt, dass bis ans Ufer gemäht werden kann.
Allgemeine Hinweise zur Anlage eines Kleingewässers finden Sie auf den folgenden Seiten:
- Wo lege ich das Gewässer an?
- Wie groß sollte das Gewässer sein?
- Wie tief sollte das Gewässer sein?
- Woher kommt das Wasser?
- Welche Form sollte das Gewässer haben?
- Wie gehe ich bei der Anlage vor?
- Wie pflege ich mein Gewässer?
Was kann ich sonst noch tun?
Als Landwirt können Sie maßgeblich dazu beitragen, die Lebensbedingungen für Wiesenbrüter zu verbessern. Hier finden Sie weitere Informationen - klicken Sie einfach auf die entsprechenden Links!
Die Pflege einer Kiebitzseige
Damit Ihre Seige eine echte Hilfe für Kiebitz und Co ist, muss sie richtig gepflegt werden. Folgende Punkte sollten Sie beachten:
- Die Vegetation um die Seige muss kurz gehalten werden. Das bedeutet, es muss regelmäßig gemäht werden. Mähen Sie ruhig bis an den Uferrand. Kiebitze mögen einen offen Zugang zum Wasser. Aufkommende Gehölze sollten entfernt werden.
- Mähen Sie nicht zwischen 15. März bis 30. Juni. In dieser Zeit brüten die Vögel und sind besonders empfindlich gegenüber Störungen. Grundsätzlich gilt, je später die Mahd, desto mehr Jungvögel überleben.
- Abgestorbene Pflanzen im Wasser müssen regelmäßig entfernt werden. Auch Algen und Schwimmpflanzen sollten periodisch entfernt werden. Dies geschieht am besten im Herbst.
- Verzichten Sie auf Pflanzenschutz- und Düngemittel auf den umliegenden Flächen. Auf ungedüngten Flächen gibt es mehr Insekten, die der Kiebitz fressen kann. Außerdem gelangen weniger Nährstoffe in die Seige. Sie verlandet dann langsamer.