Hilfe für die Feldlerche
Wer kennt ihn nicht, den trillernden Gesang der Feldlerche? Als Vorboten des nahen Frühlings sind die Lerchen überall willkommen. Trotzdem ist dieser Charaktervogel unserer Landschaft selten geworden. Seit den 60er Jahren ist ein Bestandsrückgang zu beobachten. Inzwischen wird die Feldlerche auf der Roten Liste der bedrohten Brutvögel Bayerns als "gefährdet" gelistet.
Was ist passiert?
Die Gründe für den Rückgang sind mittlerweile gut erforscht. Der verstärkte Anbau von Wintergetreide ist die wichtigste Ursache für den Bestandsrückgang. Das Wintergetreide ist zum Zeitpunkt der Brut schon sehr dicht und hoch gewachsen. Dort kann die Lerche nicht mehr landen. In dem dichten Bestand findet sie für ihr Nest und zur Nahrungssuche keine freien Stellen mehr. Notgedrungen legt sie ihr Nest immer öfter in Fahrspuren an. Dort wird es leichter von Beutegreifern wie Füchsen und Wieseln entdeckt und geplündert. In Folge sinkt der Bruterfolg so stark, dass der Bestand der Feldlerche zurückgeht.
Wie kann ich helfen?
Landwirte und Naturschützer in Großbritannien haben eine einfache Methode entwickelt, der Feldlerche zu helfen. Landwirte legen so genannte Feldlerchen-Fenster in ihrem Acker an. Diese Fenster sind kleine, künstliche Freiflächen im Acker. Sie dienen der Feldlerche als Anflugschneise. Außerdem werden sie verstärkt zur Nahrungssuche genutzt.
Es genügt, zwei 20 m² große Fenster pro Hektar Ackerfläche anzulegen. Das Anlegen dieser Fenster ist sehr einfach. Beachten Sie nur die folgenden Punkte:
- Bei der Aussaat wird die Sämaschine für einige Meter angehoben, z.B. bei einer 3 m-Sämaschine für 7 m.
- Legen Sie zwei Flächen pro ha an.
- Lassen Sie maximalen Abstand zu Fahrgassen, damit verhindern Sie, dass Füchse die Fenster aufsuchen.
- Halten Sie mindestens 25 m Abstand zum Feldrand.
- Halten Sie mindestens 50 m Abstand zu Gehölzen, Gebäuden und Strommasten. Greifvögel nutzen diese Strukturen als Ansitzwarte für die Jagd.
- Lerchenfenster können in Raps, Mais und Getreidefeldern angelegt werden. Sie sind am effektivsten im Wintergetreide.
Die Fenster können nach der Aussaat wie der Rest der Ackerfläche bewirtschaftet werden. Das bedeutet auch, dass die Lerchenfenster, wie der Rest der Feldfrüchte mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden können.
Im Biolandbau müssen die Fenster tiefer geeggt werden, damit die Feldfrucht nicht wieder hoch kommt. Die Fenster und 10 m rund herum nicht striegeln, damit die Gelege nicht zerstört werden. Die Lerchen legen ihre Bodennester gern in der Nähe der Fenster an. Sie nutzen die Fenster dann als Landebahnen, um von dort zum Nestversteck zu gelangen.
Aufwand und Kosten
Der Aufwand ist minimal: Bei der Aussaat wird die Sämaschine angehoben, oder das Lerchenfenster mit der Egge bestellt. Im Biolandbau muss tiefer geeggt und beim Striegeln Rücksicht genommen werden.
Bei zwei Fenstern mit zusammen 40 m²/ ha kann auf 0,4 % der Fläche nicht geerntet werden. Der Ernteverlust beträgt dann ca. 2,50 bis 4 Euro pro Hektar.
Förderung
Es erfolgt keine Förderung, da die anfallenden Kosten zu gering sind.
Sie haben mitgemacht?
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Als Dankeschön für Ihre Hilfe für die Natur erhalten die ersten 50 teilnehmenden Landwirte ein Geschenk vom LBV.
Mehr Information
Sie möchten mehr über die Feldlerche erfahren? Dann folgen Sie diesem Link: Die Feldlerche.
Sie möchten mehr für die Feldlerche tun? Hier finden Sie Anregungen: Wie Sie der Feldlerche sonst noch helfen können.
Information zum Projekt "1000 Äcker für die Feldlerche" (NABU und Deutscher Bauernverband): www.bauernverband.de/?redid=307321