Blühstreifen im Acker
Blühstreifen am Feldrand sind Lebensraum für viele Wildtiere. Die bunte Farbenpracht bietet Nektar für Schmetterlinge und Bienen. Die Samen sind die Nahrung zahlreicher Vögel. Von Reptilien und kleinen Säugetieren wird der Blühstreifen als Wohn- und Nistplatz genutzt. Auch Feldlerchen brüten dort. Wachtel und Rebhuhn finden dort Nahrung und Deckung vor Greifvögeln.
Auch im Winter bietet der Blühstreifen vielen Wildtieren Deckung. Die Pflanzen wirken zwischen Schnee und Erde als zusätzliche Isolierschicht. Damit schützen sie im Boden überwinternde Lebewesen vor Kälte und Frost. Die Hohlräume der trockenen Halme und Stängel werden von den Raupen und Puppen vieler Insekten zum Überwintern genutzt.
Blühstreifen funktionieren auch als „Straßen“ für viele Kleintiere, indem sie unterschiedliche Lebensräume verbinden. Während der Ernte dient ein Blühstreifen vielen Tieren als Rückzugsgebiet. Von dort ausgehend können nach der Ernte die angrenzenden Ackerflächen wieder besiedelt werden.
Im Blühstreifen leben viele Nützlinge. Diese leisten einen Beitrag zur biologischen Schädlingsbekämpfung und wirken sich damit positiv auf die angrenzenden Feldfrüchte aus.
Entdecken Sie den Artenreichtum eines Blühstreifens, indem Sie auf den folgenden Link klicken!
Einen Blühstreifen anlegen
Sie haben sich entschieden und möchten mehr Farbe in ihrem Feld? Dann klicken Sie auf die folgenden Links. Wir beantworten Ihre wichtigsten Fragen zum Thema Blühstreifen.
Aufwand und Kosten
Mit folgendem Aufwand müssen Sie rechnen:
Ansaat, Pflegeschnitt
auf guten Böden (Ackerzahl > 30) ein bis zweimal jährlich mähen
auf mageren Böden je nach Wüchsigkeit einmal jährlich mähen oder im Abstand mehrerer Jahre im Herbst mähen oder mulchen
viele Blühstreifen in einem Verbund sind leichter zu pflegen, als einzelne, zerstreut liegende Streifen.
Das kostet der Blühstreifen:
- Verlust an Produktionsfläche; zum Beispiel bei einem Streifen von 6 m Breite und 100 m Länge: 0,06 ha. Bei 9 m Breite: 0,09 ha.
- Saatgut aus der Region (autochthones Saatgut)
Achtung: Die Preise für Saatgut können zwischen 10 und 20 Euro pro kg schwanken. Für einen Hektar Fläche benötigen Sie im Schnitt 250 g Saatgut (Füllstoff inklusive).
Staatliche Förderung
Blühstreifen werden seit 2015 wieder nach dem Bayerischen Kulturlandschaftsprogramm KULAP im Bereich Biodiversität - Artenvielfalt gefördert und zwar im Rahmen folgender Maßnahmen:
- B47 - Jährlich welchselnde Blühflächen mit 600 €/ha Blühflächen oder
- B48 - Blühflächen an Waldrändern und in der Feldflur bis EMZ 5000 mit 600 €/ha, je weitere 100 EMZ +15 €/ha
Weitere aktuelle Informationen zur Förderung von Agrarumweltmaßnahmen finden Sie im Förderwegweiser des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:
http://www.stmelf.bayern.de/agrarpolitik/foerderung/003555/index.php
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Mehr Informationen
Hier erfahren Sie welche Tiere im Blühstreifen leben: Was lebt im Blühstreifen?
Das Netzwerk Blühende Landschaft informiert über regionale Saatgut-Initaitiven und erarbeitet zusammen mit Landwirten Insekten-freundliche Bewirtschaftungskonzepte: www.bluehende-landschaft.de