Hecken pflanzen
Hecken und Gebüsch sind ein wichtiger Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Neuntöter und Dorngrasmücke nisten im dichten Artgewirr der Hecke. Die Goldammer findet hier eine Singwarte und der Feldhase ein Tagversteck. Als Winterquartier ist die Hecke wichtig für den Igel und viele Amphibien.
Neben ihrer Eigenschaft als Lebensraum kann eine Hecke weitere wichtige Funktionen erfüllen.
- Pflanzenschutzfunktion: Eine Hecke beherbergt zahlreiche Nützlinge. Viele Singvögel, die in der Hecke leben, ernähren sich überwiegend von Insekten, die den Feldfrüchten schaden. Aus dem Laub das die Hecke im Herbst abwirft entsteht Humus. Das verbessert die Bodenqualität. Allerdings schaffen Hecken ein feuchteres Klima, so dass es in der Nähe von Getreideschlägen vermehrt zu Pilzbefall kommen kann.
- Erosionsschutz: Hecken verringern die Windgeschwindigkeit auf einer Fläche, die größer ist als die 15-fache Höhe der Hecke.
- Gewässerschutz: Hecken schützen Gewässer vor dem Eintrag von Nährstoffen, indem sie Staub aus der Luft filtern.
Seit Jahrhunderten gehören Hecken zu unseren Kulturlandschaften. Früher gab es Hecken und Gestrüppe überall dort, wo keine Nutzung des Landes möglich war. Wasserläufe und Feldränder wurden von Hecken gesäumt. Hecken wurden auch zur Brennholzgewinnung und als Viehfutter genutzt.
Im Zuge der Flurbereinigung sind viele Hecken aus unserer Landschaft verschwunden. Wertvoller Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten ist damit verloren gegangen.
Was kann ich tun?
Wenn Sie eine Hecke pflanzen, schaffen Sie Lebensraum für Neuntöter und Goldammer und zahlreiche andere Tiere.
Hier finden Sie Alles, was Sie über eine Heckenpflanzung wissen müssen.
Welche Sträucher verwende ich?
Wie pflege ich meine Hecke richtig?
Aufwand und Kosten
Aufwand:
Der Aufwand für Organisation und Durchführung der Pflanzung ist mittel bis hoch. In den Folgejahren muss mit einen Zeitaufwand für die Pflege gerechnet werden.
Kosten:
Kosten entstehen für das Pflanzgut. Einheimische Sträucher in guter Qualität kosten rund 5 Euro/Stück. Kosten für den Zaun gegen Wildverbiss richten sich nach der Länge der Hecke. Es ist etwa alle 4 m ein Posten nötig und die entsprechende Länge an Maschendraht. Ja nach Standort der Hecke entsteht ein Verlust an Produktionsfläche.
Verwertung des Schnittguts:
Das Schnittgut kann als Brennholz verwendet oder verkauft werden. Viehhaltende Betriebe können Holzhäcksel aus dem Schnittgut als Einstreu nutzen.
Förderung
Förderung durch die Untere Naturschutzbehörde: Sachkosten, Arbeitsstunden und Maschinenaufwand sind mit mindestens 70 % förderfähig. Am besten Erstellen Sie den Landschaftspflege-Antrag zusammen mit dem LBV oder dem Landschaftspflegeverband.
Die Aktion "Mehr Grün durch ländliche Entwicklung" fördert die Neuanlage von Hecken mit bis zu 100 % der Kosten für das Pflanzmaterial. Die Föderung ist allerdings nur in Verfahrensgebieten der ländlichen Entwicklung möglich. Die Antragsstellung erfolgt bei den Ämtern für Ländliche Entwicklung.
Info: www.stmelf.bayern.de/agrarpolitik/foerderung/004012/index.php
Das Kulturlandschaftsprogramms (KULAP) fördert die Anlage und Pflege von Hecken durch die Maßnahmen
- Erneuerung von Hecken und Feldgehölzen (B49, einschl. 0,20 €/m2 für das Konzept) mit 2,70 €/m2
- Struktur- und Landschaftselemente (B59) mit 25 €/ar Flächenbereitsstellung
Weitere Infomationen finden Sie auf den Seiten des Bayerischen Staatsministeriums: www.stmelf.bayern.de/agrarpolitik/programme/foerderwegweiser/11028/
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