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Kleingewässer anlegen

Tümpel und Weiher zählen zu den artenreichsten Lebensräumen in unserer Heimat. Dort kommen fast alle heimischen Amphibien vor. Über 2000 Insektenarten, Schnecken und Würmer leben in diesen Kleingewässern.

Noch vor 200 Jahren gab es eine Vielfalt von Kleingewässern in unserer Landschaft. Ungezähmte Flüsse überschwemmten regelmäßig die angrenzenden Wälder und Wiesen. Nach jedem starken Regenfall füllten sich Mulden und Senken in der undrainierten Landschaft. In Dorf- und Hofnähe gab es zahllose, vom Menschen geschaffene Gewässer: Mühl- und Fischteiche waren weit verbreitet. Waschgräben und Löschteiche ebenso. Auch Flachsrotten und Tränkekuhlen für das Weidevieh gehörten dazu. Heute sind jedoch zwischen 50 und 90% dieser Kleingewässer aus den einzelnen Landkreisen verschwunden. Damit haben viele hochgefährdete Tier- und Pflanzenarten ihre Lebensgrundlage verloren.

Frösche, Kröten und Molche sind ganz besonders betroffen. Sie nutzen die Kleingewässer als Laichplatz. Auch die Larven von Libellen und zahlreichen anderen Insekten entwickeln sich im Wasser. Erwachsene Libellen jagen dicht über der Wasseroberfläche. Auch Vögel und Säugetiere finden hier Nahrung und nutzen das Gewässer als Tränke.

 

Den Laubfrosch hat nur eine Schallblase, im gegensatz zu den Teichfröschen. Foto: M. Bosch, LBV-Archiv
Den Laubfrosch hat nur eine Schallblase, im gegensatz zu den Teichfröschen. Foto: M. Bosch, LBV-Archiv

 

 

Bergmolch-Männchen. Foto: M. Bosch, LBV-Archiv
Bergmolch-Männchen. Foto: M. Bosch, LBV-Archiv
Plattbauch. Foto: K. Müller, LBV-Archiv
Plattbauch. Foto: K. Müller, LBV-Archiv
Kiebitz. Foto: M. Bosch, LBV-Archiv
Kiebitz. Foto: M. Bosch, LBV-Archiv

Was kann ich tun?

Bereits kleine, wassergefüllte Mulden bieten zahlreichen Wasserinsekten einen Lebensraum. Im Sommer dürfen diese auch einmal austrocknen. Etwas größere Tümpel dienen vielen Amphibien als Laichplatz und Lebensraum.

Amphibien, Vögel und Insekten haben ganz unterschiedliche Ansprüchen an ein Gewässer. Damit ihr Gewässer bei der gewünschten Tierart auch "ankommt", müssen Sie seine Ansprüche bei der Anlage des Gewässer berücksichtigen.

Um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern, finden Sie auf den folgenden Seiten die vier wichtigesten Gewässertypen kurz vorgestellt. Überlegen Sie, welcher Typ sich auf Ihre Fläche am Besten umsetzen lässt.

Der Amphibientümpel

Der Libellenweiher

Die Kiebitzseige

 

Es muss nicht immer ein neues Gewässer sein. Liegt auf Ihrer Weide ein Viehtränken-Kleingewässer? Machen Sie ein Biotop daraus, indem Sie das Gewässer einzäunen. Für das Vieh können Sie halbautomatische Viehtränken-Amaturen anbringen. Auf unseren Seiten können Sie auch nachlesen, wie Sie die Gewässerqualität verbessern.

Wie pflege ich mein Gewässer?

 

Es gibt Gräben auf ihren Wiesen? Lesen Sie hier, wie sie diese naturnah pflegen und damit wertvollen Lebensraum schaffen.

Gräben

 

Wie gehe ich vor?

Sie haben sich entschieden und wissen, welchen Gewässertyp sie anlegen wollen? Auf den folgenden Seiten finden Sie alles, was Sie über die Anlage eines Kleingewässers wissen müssen:

Wo lege ich das Gewässer an?

Wie groß sollte das Gewässer sein?

Wie tief sollte das Gewässer sein?

Woher kommt das Wasser?

Welche Form sollte das Gewässer haben?

Wie gehe ich bei der Anlage vor?

Wie pflege ich mein Gewässer?

 

Aufwand und Kosten

Die Anlage eine Gewässers ist natürlich mit einem erheblichen Arbeitsaufwand verbunden. Aber Sie werden sehen, es lohnt sich!

Je nach Art und Größe des Gewässers fallen die Kosten unterschiedlich aus. Wir empfehlen daher, einen groben Kostenplan aufzustellen. Berücksichtigen Sie dabei folgende Punkte:

  • Verlust an Produktionsfläche
  • Zeitaufwand
  • Maschineneinsatz
  • Materialkosten

Die Pflege des Gewässers ist mit einem gewissen Zeitaufwand verbunden. Gewässertyp sind sehr unterschiedliche Pflegemaßnahmen nötig. Die meisten Pflegeeingriffe erfolgen einmal jährlich ab September. 

 

Förderung

Die Neuanlage von Gewässern kann von der Unteren Naturschutzbehörde gefördert werden. Dazu muss ein formloser Antrag gestellt werden. Besonders gute Chancen auf eine Föderung haben Sie, Sie einen Gewässerverbund herstellen.

 

Für bestehende Gewässer gibt es folgenden Födermöglichkeiten im Kulturlandschaftsprogramm:

  • Umwandlung von Ackerland in Grünland entlang von Gewässern wird nach KULAP B28 mit 370 €/ha gefördert.
  • Die extensive Grünlandnutzung entlang von Gewässern wird nach KULAP B30 mit 350 €/ha gefördert. Dabei muss auf Dünger und Pflanzenschutzmittel verzichtet werden.
  • Nach KULAP B34 wird die Einsaat und Erhaltung eines Gewässer- und Erosionsschutzstreifens entlang von Gewässern auf Ackerflächen mit 920 €/ha gefördert. 

 

Weitere Infomationen finden Sie auf den Seiten des Bayerischen Staatsministeriums: www.stmelf.bayern.de/agrarpolitik/programme/foerderwegweiser/11028/

Sie haben mitgemacht?

Wir freuen uns über Ihre Rückmeldungen. Welche Maßnahmen haben Sie auf Ihrem Hof durchgeführt? Waren Ihre Hilfsmaßnahem erfolgreich?

Hier geht es zu unserem Mitmach-Coupon, den Sie ganz bequem online ausfüllen und abschicken können. Oder laden Sie ihn als pdf-datei herunter und senden Sie ihn per Post.

Als Dankeschön für Ihre Hilfe für die Natur erhalten die ersten 50 teilnehmenden Landwirte ein Geschenk vom LBV.

 

Mehr Information

Wechselkröte. Foto: M. Bosch, LBV-Archiv
Wechselkröte. Foto: M. Bosch, LBV-Archiv

Sie haben eine Kleingewässer angelegt. Nun möchten Sie wissen, wer darin sich darin und drumherum tummelt?

Hier finden Sie weitere Infomationen über...

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