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Vom Traktor aus sind Kiebitznester in der Wiese gut zu erkennen. Foto: R. Brode, LBV-Archiv
Vom Traktor aus sind Kiebitznester in der Wiese gut zu erkennen. Foto: R. Brode, LBV-Archiv

Beim Traktorfahren auf sichtbare Nester achten

Brütende Weibchen verlassen ihr Gelege oft sehr spät, wenn sich ein Fahrzeug nähert. Vom hohen Trecker aus können die Vögel oft gut erkannt werden. Wenn Sie langsam fahren, werden Sie die Kiebitze auf ihren Nestern rechtzeitig bemerken. Die Nester können dann großzügig (3 m) umfahren werden.

 

Kosten und Aufwand:

Planen Sie etwas mehr Zeit ein.

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Frühjahrsarbeiten auf Grünflächen im März abschließen

Meistens haben sich Kiebitzhahn und Henne Ende März bereits gefunden. Das Männchen beginnt jetzt mit der Anlage mehrere Nestmulden. Von diesen wählt das Weibchen eine aus. Je nach Witterung kommt es zwischen Mitte und Ende April zur Eiablage. Die Nester sind sehr unauffällig und werden leicht übersehen. Bei Arbeiten auf dem Grünland werden sie oft beschädigt oder zerstört.

Versuchen Sie, alle Frühjahrsarbeiten auf Grünflächen bis Ende März abzuschließen. So stören Sie das Kiebitzweibchens nicht während der Eiablage. Außerdem verringern Sie das Risiko, ein Gelege zu zerstören.

 

Förderung:

Förderung ab 2015 durch das Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) für den Biotoptyp Wiesen mit den Maßnahmen

  • 2.1 Extensive Mähnutzung naturschutzfachlich wertvoller Lebensräume mit Schnittzeitpunktauflage 01.08. (H24/F24) mit 375 €/ha oder Schnittzeitpunkt 01.09. (H25/F25) mit 425 €/ha
  • 2.2 Brachlegung von Wiesen aus Artenschutzgründen (H29), Bewirtschaftungsruhe vom 15.03. bis einschl. 01.08. mit 300 €/ha

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Kiebitz-freundlich mähen

Richtiges Mähen kann das Leben viele Kiebitze retten.

Versuchen Sie folgende Punkte zu beachten:

  • Felder und Wiesen mit möglichen Neststandorten frühestens im Juli mähen. Dann ist das Brutgeschäft beendet und die Jungvögel haben das Nest verlassen. Häufig werden Gelege durch frühe Mähtermine zerstört. Auch Jungvögel kommen dabei zu Tode, weil sie bei Gefahr nicht auffliegen.
  • Von innen nach außen mähen. Die Vögel werden so rechtzeitig von der Fläche vertrieben.
  • Neststandorte großzügig umfahren.

 

Manchmal lässt es sich nicht vermeiden, bestimmte Flächen noch vor Juli zu mähen. In diesem Fall können Sie ungemähte Streifen von mindestens 5 m Breite stehen lassen. Oder lassen Sie eine Teilfläche ungemäht. Dorthin können sich die Kiebitze mit ihren Küken zurückziehen. Die Streifen bieten Deckung und Nahrung. Sie können dann beim nächsten Mahdtermin geschnitten werden.

Wenn Sie vor Ende der Brutperiode ein Kiebitznest bemerken, können Sie dieses mit einem Pflock zu markieren. Beim nächsten Arbeitsgang können Sie das Nest dann einfach umfahren. Mehr Informationen dazu finden Sie im Kapitel Neststandorte markieren.

 

Aufwand und Kosten:

Der Aufwand ist gering bis mäßig, je nachdem, ob zusätzliche Mähtermine durchgeführt werden. Evtl. wird etwas mehr Zeit benötigt. Außer für den zusätzlichen Mähtermin entstehen keine weiteren Kosten.

 

Förderung:

Förderung ab 2015 durch das Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) für den Biotoptyp Wiesen mit den Maßnahmen

  • 2.1 Extensive Mähnutzung naturschutzfachlich wertvoller Lebensräume mit Schnittzeitpunktauflage 01.08. (H24/F24) mit 375 €/ha oder Schnittzeitpunkt 01.09. (H25/F25) mit 425 €/ha
  • 2.2 Brachlegung von Wiesen aus Artenschutzgründen (H29), Bewirtschaftungsruhe vom 15.03. bis einschl. 01.08. mit 300 €/ha

Mehr Information finden Sie im Förderwegweiser des StMELF:

www.stmelf.bayern.de/agrarpolitik/programme/foerderwegweiser/11028/

 

Mehr Informationen:

Wie Sie Wiesenbrüter-freundlich Mähen erfahren Sie in der Broschüre der Deutschen Wildtier Stiftung (www.deutschewildtierstiftung.de). Download: Ratgeber Mähen

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Nester vor Dünger und Pestiziden schützen

Düngemittel und Pestizide können den Gasaustausch im Ei beeinträchtigen. Dadurch kann die Gesundheit des Kiebitz-Jungen geschädigt werden. Auch stehende Feuchtigkeit im Nest kann sich negativ auswirken.

Der Schutz der Kiebitznester ist einfach, wenn Sie wissen, wo sich die Nester befinden. Stülpen Sie einfach einen Plastikeimer über das Nester, bevor Sie Gülle oder Spritzmittel ausbringen. Vergessen Sie nicht, die Eimer danach möglichst schnell zu entfernen.

 

Aufwand und Kosten:

Geringer Zeitaufwand. Keine Kosten.

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Umwandlung von Acker- in Grünland und Extensivierung bestehenden Grünlands

Förderung durch das Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) im Rahmen der Maßnahmen

  • Umwandlung von Acker- in Grünland entlang von Gewässern und in sonstigen sensiblen Gebieten (B28) mit 370 €/ha
  • Extensive Grünlandnutzung entlang von Gewässern und in sonstigen sensiblen Gebieten mit Verzicht auf jegliche Düngung und chemischen Pflanzenschutz (B30) mit 350 €/ha
  • Extensive Grünlandnutzung an Waldrändern (B41) mit 250 €/ha (keine Auflagen für Düngung und Pflanzenschutz)

 

Weitere Infomationen, das Merkblatt und den Antrag zur Föderung von Agrarumweltmaßnahmen finden Sie auf den Seiten des Bayerischen Staatsministeriums:

www.stmelf.bayern.de/agrarpolitik/programme/foerderwegweiser/11028/

Flachwassermulden anlegen

Der Kiebitz sucht besonders gerne an feuchten Stellen nach Nahrung. Im Schlamm von flachen Gewässermulden findet er Insektenlarven und Würmer. Er nutzt die Mulden außerdem zum Trinken und zum Baden.

Wie Sie eine solche Gewässermulde für den Kiebitz anlegen, erfahren Sie im Kapitel "Legen Sie ein Kleingewässer an". Folgen Sie einfach diesem Link: Die Kiebitzseige

 

Aufwand und Kosten:

Für die Anlage der Seige mit dem Schlepper brauchen Sie etwa 1-2 Stunden. 

Der Kiebitz nutzt feuchte Bodenmulden zur Nahrungssuche. Foto: D. Menzler, www.oekolandbau.de
Der Kiebitz nutzt feuchte Bodenmulden zur Nahrungssuche. Foto: D. Menzler, www.oekolandbau.de

 

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Weideviehdichte reduzieren

Kiebitze nisten auch auf Viehweiden. Dort besteht die Gefahr, dass die Gelege vom Vieh zertrampelt werden. Außerdem fliehen Kiebitzküken nicht vor dem Weidevieh. Bei Gefahr ducken sie sich auf den Boden und verharren regungslos. Bei hohen Viehdichten sterben viele Kücken durch Viehtritt.

Wenn Sie einzelne Nester gefunden haben, können sie diese zum Schutz einzäunen. Die Einzäunung sollte jedoch sehr großräumig erfolgen, damit die Kiebitze nicht gestört werden. Mehr Informationen hierzu finden Sie im Kapitel Neststandorte markieren.

Alternativ dazu, und wenn Sie kein Nest gefunden haben, können Sie auch die Viehdichte auf der Weide reduzieren. Dadurch senken Sie das Risiko zertrampelt zu werden für die Kücken. Untersuchungen, die sich mit dem Schutz von Wiesenbrütern beschäftigen, empfehlen 2-6 Großvieheinheiten pro Hektar.

 

Aufwand und Kosten:

Mäßiger Aufwand, wenn das Vieh auf mehrere Weiden verteilt werden muss.

Kiebitzküken im Wiesennest. Foto: H.-J. Fünfstück, LBV-Archiv
Kiebitzküken im Wiesennest. Foto: H.-J. Fünfstück, LBV-Archiv
© Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V.
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