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Der Feldhase

Wer kennt ihn nicht den Feldhasen oder Meister Lampe? Kaum einem anderen Tier wird im Brauchtum so viel Bedeutung beigemessen, wie dem Hasen. Man kennt ihn als Osterhasen, achtet ihn als Frühlingsboten oder Fruchtbarkeitssymbol. Im Volksmund spricht man vom Angsthasen und von Hasenfüßen.

Der Feldhase erreicht Spitzengechwindigkeiten von bis zu 80 km/h. Foto: Z. Tunka, LBV-Archiv
Der Feldhase erreicht Spitzengechwindigkeiten von bis zu 80 km/h. Foto: Z. Tunka, LBV-Archiv

Frühlingsgefühle bei den Feldhasen

Auch die ausgelassenen Paarungstänze der Feldhasen sind bekannt. Manchmal kann man sie schon im Januar auf den Feldern beobachten. Dabei liefern sich Rammler und Häsin zunächst wilde Verfolgungsjagden. Was danach folgt, gleicht eher einem Boxkampf, als einem liebevollen Paarungszeremoniell. Beide Partner stehen sich gegenüber und trommeln sich mit den Vorderpfoten auf die Brust. Schließlich entscheidet sich die Häsin für den ausdauernsten und kräftigsten Rammler.

Drei bis viermal pro Jahr kann eine Häsin Junge werfen. Pro Wurf zieht sie bis zu fünf Junge groß. Kein Wunder also, dass der Hase als Fruchtbarkeitssymbol gilt!

Die Jungen werden in der Sasse geboren. Das ist eine versteckte Kuhle am Wegrand, unter Gebüschen oder in Ackerfurchen. Die jungen Hasen kommen behaart und sehend zur Welt. Sie verlassen die Sasse und suchen sich eigene Verstecke. Kurz nach Sonnenuntergang besucht die Häsin ihre Jungen, um sie zu säugen. Die Hasenmilch ist viermal fetthaltiger als Kuhmilch. So sind die Jungen bis zum nächsten Besuch ihrer Mutter gut versorgt. Nach wenigen Minuten zieht die Häsin wieder davon, damit ihr Geruch keine Raubtiere anlocken kann.

Nach etwa drei Wochen beginnen die Jungen feste Nahrung aufzunehmen. In der ersten Zeit ist es für sie besonders wichtig, viele verschiedene Ackerwildkräuter zu fressen. Nur dann können sie die arttypische Darmflora entwickeln und gesund heranwachsen.

Mit den Boxkämpfen stellen die Hasen ihre Ausdauer unter Beweis. Foto: Z. Tunka, LBV-Archiv
Mit den Boxkämpfen stellen die Hasen ihre Ausdauer unter Beweis. Foto: Z. Tunka, LBV-Archiv

Von Hasenkräutern

Auf dem Speiseplan erwachsener Hasen steht ausschließlich Pflanzenkost. Über 70 verschiedene Wildkräuter kann der Hase als Futterpflanzen erkennen. Löwenzahn, Habichstkraut, Sauerampfer und Hirtentäschel sind nur einige davon. Knospen, zarte Rinde und Früchte bereichern den Speiseplan.

In den heutzutage üblichen, großen Ackerschlägen und auf artenarmen Grünland findet der Feldhase nicht mehr viele Wildkräuter. Er muss sich daher sehr einseitig ernähren, zum Beispiel von Mais. Das hat schwere Mangelerscheinungen zur Folge, beeinträchtigt den Fortpflanzungserfolg und die Überlebenswahrscheinlichkeit. Im schlimmsten Fall verhungern die Tiere mit vollem Magen.

Hier findet der Feldhase keine Kräuter mehr. Foto: C. Bria, LBV-Archiv.
Eine Bracheinsel ist eine abwechslungsreiche Nahrungsquelle für den Feldhasen. Foto: M. Börner, www.lebensraum-brache.de
Eine Bracheinsel ist eine abwechslungsreiche Nahrungsquelle für den Feldhasen. Foto: M. Börner, www.lebensraum-brache.de

Wie Sie dem Feldhasen sonst noch helfen können

Auf einer Bracheinsel findet der Feldhase Deckung und abwechslungsreiche Pflanzennahrung.

Auch ein Blühstreifen bietet Deckung und Nahrung. Besonders wertvoll ist ein Blühstreifen für den Feldhasen, wenn er mit einer Mischung aus heimischen Wildkräutern eingesät wurde. Mehr Information finden Sie im Kapitel Bringen Sie Ihren Acker zum Blühen

Es gibt viele Möglichkeiten dem Feldhasen zu helfen. Hier finden Sie weitere Vorschläge: Hilfe für den Feldhasen.

 

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Wussten Sie schon, dass...

  • der Feldhase Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 80 km/h erreichen kann? Sie können außerdem 3 m weit und bis zu 2 m hoch springen.

  • Feldhasen stark kurzsichtig sind? Durch die seitliche Stellung der Augen haben sie jedoch einen fast vollständigen Rundumblick.

  • der älteste Hase im Freiland 12 Jahre alt wurde? Die meisten Feldhasen werden jedoch nur ein Jahre alt.

  • man Feldhasen am besten an den schwarzen Ohrenspitzen erkennt? Die Ohren des Kaninchens tragen niemals dunkle Abzeichen.

  • Häsinen größer und schwerer sind, als die Rammler? Bis zu 7 kg kann eine ausgewachsene Häsin auf die Waage bringen.

  • der weiße Schwanz der Feldhasen von Jägern auch als „Blume“ bezeichnet wird?

 

 

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