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Welche Obstsorten verwende ich?
Wer einen Obstbaum pflanzen möchte, hat die Qual der Wahl: Das Bundessortenamt schätzt die Zahl der Apfelsorten allein in Deutschland auf mehr als 2000 verschiedene Sorten. Um sich in dieser Vielfalt zurecht zu finden, richten Sie sich nach folgenden vier Kriterien.
Achten Sie bei der Sortenwahl zunächst darauf, dass die Sorte zu Ihren Standortbedingungen passt. Vielleicht gibt es in Ihrer Region einige alte Streuobstbestände? Dann erkundigen Sie sich bei dem Besitzer nach den Sorten.
Die Sortenwahl richtet sich nicht nur nach den Standortbedingungen, sondern auch nach der gewünschten Reifezeit. Kombiniert man Sorten, die nach einander reifen, vermeidet man Erntespitzen. Außerdem kann die Ernte in Monaten erfolgen, in denen wenig andere Arbeit zu erledigen ist.
Auch der Verwendungszweck der Früchte sollt berücksichtigt werden. Mache Früchte eignen sich nicht zum direkten Verzehr. Dafür ergeben sie einen hervorragenden Most. Mostobstsorten sind meistens weniger anspruchsvoll und pflegeleichter als Tafelobst. Sie können zudem maschninell geernet werden. Das erspart viel Zeit. Die Maschinen können zum Beispiel bei einem Maschienenring ausgeliehen werden.
Zuletzt sollte bei der Zusammenstellung der Sorten darauf geachtet werden, dass einige Bäume gute Pollenspender sind. Viele Sorten haben sterilen Pollen. Nur Sorten mit ähnlicher Blütezeit können sich gegenseitig befruchten.
Streuobst für Bayern!
Hier finden Sie robuste Apelsorten, die sich für eine Streuobstwiese eignen. Mehr Information erhalten Sie, wenn Sie in der Liste auf die jeweilige Sorte klicken.
Verwenden Sie auch alte Streuobstsorten. Viele alte Sorten sind vom Aussterben bedroht. Dabei sind sie oft robuster als die neuen Zuchtformen. Mit der Pflanzung lokaler Sorten leisten Sie außerdem einen wichtigen Beitrag zur Heimatpflege.
Die folgenden Sorten eigenen sich auch für rauhe Lagen. Sie können bayernweit angebaut werden. Sie werden von der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau empfohlen.
Verwendung | Pflückreife | Pollenspender | |
Großer Rheinischer Bohnapfel | Wirtschaftsapfel | Oktober | nein |
Roter Eiserapfel | Wirtschaftsapfel | November | nein |
Fiessers Erstling | Wirtschaftsapfel | Oktober | ja |
Sonnenwirtsapfel | Wirtschaftsapfel | September-Oktober | ja |
Biesterfelder Renette | Tafelapfel | September | nein |
Wirtschaftsapfel | Oktober | ja | |
Horneburger Pfannkuchenapfel | Tafelapfel | September | ja, aber schlecht |
Schöner aus Wiltshire | universal | Mitte Oktober | ja |
Lohrer Rambur | universal | Oktober | nein |
Luxemburger Triumph | universal | Mitte Oktober | nein |
Eine umfangreiche Liste mit Sorten für den Streuobstanbau finden Sie unter: www.lwg.bayern.de/gartenakademie/infoschriften/obst/linkurl_0_0_0_3.pdf
Mehr Information zu alten und lokalen Sorten finden Sie hier:
Weitere Information
Im Internet existieren mehrere Obstsorten-Datendanken. Dort können Sie nach bestimmten Obstsorten suchen. Manchmal können Sie auch nach bestimmten kriterien, wie zum Beispiel der Verwendung oder der Reifezeit filtern.
Apfel- und Birnen-Datenbank Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee: www.kob-bavendorf.de/arbeitsbereiche/streuobst/kernobst
Streuobstapfel-Datenbank des NABU: www.streuobstapfel.de
Obstsortenverzeichnis des Landschaftpflegeverband Odermündung mit Äpfeln, Birnen, Kirschen und Pflaumen: www.lpv-odermuendung.de
Arche Noah Obstsortenblätter zum Download: www.arche-noah.at/etomite/index.php
Regionale Streuobstinitiativen können Ihnen Kontakte zu Streobstbauern in Ihrer Region vermitteln.
www.streuobstinitiative-hersbruck.de
www.schlaraffenburger.de (Unterfranken)
www.die-natur-gewinnt-immer.de/index.php (Oberfranken)